20220912_GemStadtratssitzungPlesna

Aktuelles aus dem Rathaus

12.09.2022 - Gemeinsame Stadtratssitzung Plesna - Erbendorf

Ein gemeinsames Projekt, eine gemeinsame Stadtratssitzung. Stadträte aus dem tschechischen Plesna und der Steinwaldstadt trafen sich zur gemeinsamen Sitzung. Beide Städte sind bei ihren Museumsbauten auf der Zielgeraden. 


Im Sitzungssaal des Rathauses begrüßte Bürgermeister Johannes Reger die tschechischen Kollegen aus Plesna mit Bürgermeister Petr Schaller. Seit vielen Jahren verbindet die beiden Städte eine Freundschaft, denn sie arbeiten grenzüberschreitend zusammen. So wurde unter anderem mit einem gemeinsamen Projekt vor gut acht Jahren der Stadtpark an der Bahnhofstraße saniert und als sogenanntes Spiegelprojekt der Park in Plesna.


„2017 haben unsere beiden Städte ein gemeinsames Projekt in Angriff genommen, das sich auf der Zielgerade befindet“, so Bürgermeister Johannes Reger in der Sitzung. Unter dem Arbeitstitel „Bayerisch-böhmische Ausstellungen zur Kriegs- und Nachkriegsgeschichte und zur gemeinsamen geologischen Vergangenheit“ werden im Rahmen des Programms zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, Freistaat Bayern – Tschechische Republik Ziel ETZ 2014-2020, Museen in Erbendorf und Plesna errichtet.


In der Sitzung stellte Plesnas Bürgermeister Petr Schaller den Stand der Baumaßnahme der deutschen Seite vor. So wurde die ehemaligen Tosco-Fabrik teilabgebrochen und generalsaniert. „Wir sind gerade dabei, ein interaktives Museum zum Projektthema einzurichten.“ Bis November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten bezifferte Schaller für die Baumaßnahme selbst und den Aufbau des Museums auf rund 2,3 Millionen Euro, die zu 75 Prozent über die EU gefördert werden. 


Bürgermeister Johannes Reger ging auf das in der Bräugasse 18, der Alten Schmiede, zu errichtende Museum ein. „Es befasst sich mit dem Thema Flucht und Vertreibung und beschreibt auch, wie die Menschen bei uns nach dem Krieg eine neue Heimat fanden“, so Reger. „Es ergänzt sich prima mit dem neuen Museum in Plesna.“ Die Fertigstellung sei noch heuer geplant. 


Während die Gebäudesanierung hier über einen anderen Fördertopf finanziert wurde, werden die Kosten für die Museumsausstattung mit knapp 640 000 Euro im Rahmen des EU-Projekts mit 85 Prozent gefördert. 


Besonders hoben die beiden Bürgermeister die gegenseitige gedeihliche Zusammenarbeit hervor. „Im Rahmen dieses Projekts nimmt auch das gegenseitige Kennenlernen einen hohen Stellenwert ein“, so Bürgermeister Reger. Vor Corona wurden bereits viele gemeinsame Veranstaltungen mit Senioren, Schule und Vereine unternommen. „Heuer haben wir sie wiederaufgenommen, was auch die heutige Sitzung beweist.“


Reger informierte, dass die Plesnaer Senioren beispielsweise am Kirchweihmontag in der Steinwaldstadt zum Seniorennachmittag in die Stadthalle eingeladen seien. Im Herbst seien noch Workshops vorgesehen, zu der die Bürger aus beiden Städten eingeladen seien.


Im Anschluss an die Sitzung führte Bürgermeister Johannes Reger die Teilnehmer durch das Gebäude des neuen Museums. „Wichtig war bei dieser gemeinsamen Stadtratssitzung das gegenseitige Kennenlernen“, stellte Reger fest. Dabei waren sprachliche Barrieren zwischen den deutschen und tschechischen Räten kaum festzustellen.  Wenn es doch schwierig wurde, stand Kveta Nova als Übersetzerin zur Verfügung. 



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